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Handball-WM 2007 in Deutschland

Folgt auf das "Sommermärchen" ein "Wintermärchen"?

von Sebastian Schwalbach und Andreas Fischer  

Die Fußball-WM im vergangenen Sommer war für viele das Ereignis des Jahres. Bestimmt hast auch du einige Spiele im Fernsehen verfolgt oder auf einer Großbildleinwand gesehen. Nachdem das "Sommermärchen" endgültig Geschichte ist, startete gestern die Handball-WM. Vom 19. Januar bis zum 4. Februar treffen die besten Handball-Nationalteams der Welt aufeinander. Die Fans hoffen auf ein "Wintermärchen" mit einer tollen WM-Stimmung in ganz Deutschland.


Das Maskottchen der Handball-WM 2007: Hannibal
Die Vorfreude auf die Handball-WM in Deutschland war groß. Fast alle Karten für die Spiele sind bereits verkauft. Zu den insgesamt zwölf Turnierstandorten zählen Berlin, Bremen, Kiel, Magdeburg, Halle, Dortmund, Wetzlar, Stuttgart, Lemgo, Köln, Hamburg und Mannheim. Die 19.000 Zuschauer fassende Kölnarena ist die größte des Turniers - aber nicht nur dort werden die Fans für ausgelassene WM-Stimmung sorgen: Ähnlich wie bei der Fußball-Weltmeisterschaft wird es in allen zwölf WM- und mehreren anderen Städten "Public-Viewing"-Veranstaltungen (öffentliche Live-Übertragungen) mit Großbildleinwänden geben.

 

Wie bei jedem großen Sportturnier gibt es auch bei der Handball WM ein Maskottchen. Ähnlich wie der Löwe Goleo beim Fußball, soll das Hörnchen Hannibal (Bild rechts) durch aufmunterndes Winken und lautes Anfeuern die Fans zum Mitmachen bewegen.

Hohe Ziele - hartes Training

Trainer Heiner Brand bereitet seine Jungs auf das Turnier vor.
Die Deutsche Mannschaft hat sich intensiv auf das Turnier vorbereitet. Das tägliche Trainingsprogramm, das die Jungs von Bundestrainer Heiner Brand (Bild links) durchführen mussten, hatte es ganz schön in sich: Schon um sieben Uhr morgens stand der erste Waldlauf an, bevor die Mannschaft jeweils eine Trainingseinheit am Vormittag und eine weitere am Nachmittag abliefern musste. Am Abend stand ein weiterer Waldlauf auf dem Programm.

Die harte Arbeit soll sich nun auszahlen - denn schließlich sind die Erwartungen an die Gastgeber-Mannschaft hoch gesteckt. Heiner Brand zählt sein Team zum erweiterten Favoritenkreis. "Es muss unsere Zielsetzung sein, bei einer WM im eigenen Land ganz nach oben zu kommen!", äußerte er - ähnlich wie Ex-Fußballnationalcoach Jürgen Klinsmann vor der Fußball-WM. Doch auch Titelverteidiger Spanien, Olympiasieger Kroatien, sowie Europameister Frankreich rechnen sich gute Chancen auf den begehrten Titel aus.

Hammer-Programm steht bevor

Die Handball-Nationalmannschaft. Das Foto in voller Größe findest du unter: http://www.handball-wm-2007.de/upload/media/portraits/Team_GER.jpg
Den 24 teilnehmenden Mannschaften steht ein Hammer-Programm bevor. Jede Mannschaft, die an der Weltmeisterschaft teilnimmt, muss mindestens fünf Spiele bestreiten. Erstmals bei dieser WM gibt es nach der Vorrunde, die in sechs Gruppen ausgespielt wird, neben der Hauptrunde auch den so genannten "Präsidenten-Cup". Hier spielen die zwölf schwächeren Mannschaften, die sich nicht für die Hauptrunde qualifiziert haben, um die Plätze 13-24. Bei der Fußball-WM hingegen konnte die Hälfte der angereisten Teams bereits nach der Vorrunde wieder nach Hause fahren.

Einige Mannschaften beschwerten sich über die hohe Anzahl an Spielen. Doch durch die neue Aufteilung erhofft sich der Handballverband ein höheres Niveau der Weltmeisterschaft. Um in die Hauptrunde einziehen zu können, muss das deutsche Team gegen Polen, Argentinien und Brasilien antreten. Damit haben die Brand-Jungs also schon vor dem Turnier erreicht, was den Klinsmann-Jungs im Sommer versagt blieb: ein Spiel gegen Brasilien. Doch die brasilianische Handballnationalmannschat ist im Gegensatz zur Seleçao - wie die brasilianische Fußballnationalmannschaft genannt wird - kein Turnierfavorit und sollte für die deutsche Mannschaft auf ihrem Weg in die Hauptrunde nicht zum Stolperstein werden.

Großes Verletzungspech

Wegen seiner langen Arme nennen ihn alle "Pommes": Rückraumspieler Pascal Hens.
Allerdings muss sich die deutsche Mannschaft anstrengen und als Team enger zusammenrücken, denn sie wurde im Vorfeld der WM von großem Verletzungspech geplagt. Die Stirn des Trainers runzelt sich, wenn er an die vielen Verletzungen seiner Spieler denkt: "Das ist doch nicht mehr auszuhalten. Nimmt diese Verletzungsmisere denn nie ein Ende?"

Abwehrspieler Frank von Behren kann wegen eines Kreuzbandrisses auf keinen Fall an der WM teilnehmen. Etwas weniger schlimm als Frank hat es Florian Kehrmann erwischt. Flo brach sich die Mittelhand, wird aber aller Voraussicht nach spielen können. Oleg Velyky und Pascal Hens, der wegen seinen langen, dünnen Armen von den Mannschaftskollegen "Pommes" genannt wird, rissen sich die Bänder im Sprunggelenk. "Pommes" ist aber schon fast wieder in Topform. Heiner Brand hat alle drei Spieler für das WM-Aufgebot nominiert, in der Hoffnung, dass sie bald wieder ganz gesund sein werden, denn sie sind für die deutsche Mannschaft sehr wichtig.

Gelingt dem deutschen Team die Sensation?

Einer der Führungsspieler im deutschen Team: Florian Kehrmann.
Der Trainer setzt auf die Erfahrung und Willensstärke seiner Spieler. Torhüter Henning Fritz - auch "der Magier" genannt - der bei der Europameisterschaft 2004 über sich hinaus wuchs und mit seinen vielen Glanzparaden zum damaligen Titelgewinn entscheidend beitrug, soll für die nötige Sicherheit sorgen. Markus Baur, Handballer des Jahres 2000 und 2002, soll das Spiel der deutschen Mannschaft lenken. Christian Zeitz soll mit seinen ungewöhnlichen und blitzschnellen Aktionen die Gegner überraschen.

Obwohl die Deutschen einen Heimvorteil haben, zählt die Mannschaft nicht zu den Topfavoriten auf den WM-Titel. Aber wer weiß: Vielleicht gelingt dem deutschen Team tatsächlich die Sensation und es holt im Finale am 4. Februar in Köln die WM-Trophäe. Genauso wie bei der WM 1978 in Dänemark, als Deutschland den bisher einzigen Titel bei einer Handball-WM holte. Auch damals galt das deutsche Team nicht als Titelanwärter und gewann in einem spannenden Finale mit 20:19 gegen die damalige UDSSR. Einer aus dem Team stand damals auf dem Spielfeld: Trainer Heiner Brand.

So hoffen viele Fans auf ein "Wintermärchen" mit "Pommes", "Zeitzi" und Hannibal. "Pommes" fasst noch mal stellvertretend für die ganze Mannschaft zusammen: "So langsam wächst die Spannung und ich freue mich schon, wenn es endlich losgeht!" Freust du dich auch schon auf die Handball-WM? Dann schreib doch ins Forum, welche Erwartungen du an die WM und an deine Mannschaft hast!

 Des is glaube beim spiel gegen argentinien der Pommes Alias Pascal Hens

 

 

Und hia nommal der Pommes

 



 

Mein Spitzname "Pommes"  hat überhaupt nichts mit meinen Essgewohnheiten zu tun. Ist 1999 während meiner Zeit bei Eintracht Wiesbaden passiert, wo ich noch ein wenig schmaler war als heute. Beim Krafttraining hatte ich wieder mal ein paar Kilo zuwenig auf der Hantel. Der Trainer rief, "Leg` mal noch was drauf". Mein Mannschaftskamerad Alexander Acker, der daneben stand sagte dann,

"Wie soll das denn gehen mit den Pommes-Ärmchen..."
Wir hatten schön was zu lachen und abends beim Bier haben mich dann auch schon alle "Pommes" genannt. Da saß ich also mit meinen langen, dünnen Armen, und hatte meinen ungewöhnlichen Spitznamen weg.

Meine Spannweite beträgt übrigens 2.06 Meter. Kann also im Auto beide Türen gleichzeitig zuschlagen...
 
 
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Interviewmit heiner brand:

„Wir müssen alles erst einmal verarbeiten“

Bundestrainer Heiner Brand. (Bild: Heimken)

Frage: Wie fühlt man sich nach so einem WM-Finale?
Brand (lacht): Ich weiß noch gar nicht, was ich sagen soll. Es strömt so viel auf einen ein. Unglaublich! Das müssen wir jetzt alle erst einmal verarbeiten.


Frage: Hand aufs Herz: Haben Sie mit einer solchen Entwicklung und Begeisterung in Deutschland gerechnet?
Brand: Ich muss schon sagen: Meine Erwartungen sind übertroffen worden. Das alles hier ist für meine Spieler und mich nicht mehr begreifbar. Es war schon etwas ganz Außergewöhnliches, was hierzulande in den Hallen passiert ist – unabhängig von unserer eigenen Leistung bei dieser Weltmeisterschaft.

Frage: Sie haben schon in vielen großen Endspielen gestanden, waren 1978 selbst als Spieler Weltmeister. Wie schätzen Sie den WM-Erfolg dieser deutschen Mannschaft ein?
Brand: Man muss schon überrascht sein. Nach dieser Vorgeschichte mit den vielen Verletzten hat die Mannschaft Sensationelles geleistet. Wir wurden ja immer wieder zurückgeworfen. Eine richtige Vorbereitung, die dem Team mehr Sicherheit gegeben hätte, gab es ja eigentlich gar nicht. Dabei darf man auch nicht vergessen, unter welch immensem Druck die Spieler in den Tagen der WM standen. Ich kann der Mannschaft nur ein Kompliment machen. Statt nach der Polen-Niederlage in der Vorrunde unter der Last des Druckes zusammenzubrechen, hat sie Handball mit Herz und Spaß gezeigt und großartige Spiele abgeliefert.

Frage: Und wie haben Sie persönlich die großartige Unterstützung der Fans in den Hallen erlebt, speziell im Finale?
Brand: Ehrlich gesagt, davon habe ich eigentlich nicht viel mitbekommen. Man nimmt den Geräuschpegel gar nicht mehr wahr. Ich bin so auf das Spiel und meine Mannschaft konzentriert, dass man fast schon in Trance handelt. Ich weiß nur, dass es immer so laut war, dass ich gar keine Ansagen mehr ans Team richten konnte. Ähnlich einer Kette habe ich versucht, einem Spieler etwas zu sagen, der die Informationen dann an den nächsten weitergeben sollte. Das war schon der Wahnsinn.

Frage: Was kann dieser WM-Hype für den Handball in Deutschland jetzt bewirken?
Brand: Eine schwere Frage musste ja noch kommen. Bitte erwarten Sie von mir nun kein fertiges Konzept. Jetzt sind natürlich Viele gefordert. Ich persönlich erhoffe mir aber einen Schub an der Basis. Wir klagen zwar nicht über Nachwuchsmangel. Aber eine breitere Streuung etwa auf alle Bereiche würde ich mir wünschen. Alle, die mit unserer Sportart aktiv sind, haben bei dieser Weltmeisterschaft doch gesehen, was mit der Begeisterung und dem Spaß an der Sache zu erreichen ist. Diesen Impuls sollten alle aufnehmen und weitertragen.

Frage: Was machen Sie jetzt alles nächstes?
Brand (lacht wieder): Feiern, ist doch klar. Danach muss ich erst mal wieder runterkommen. So ein Turnier geht auch an mir nicht mehr spurlos vorbei. Ganz sicher werde ich vorerst keine Handballvideos mehr anschauen.

Interview: Otto-Ulrich Bals/Nordwest-Zeitung


Deutschland gewinnt den Titel 04.02.2007

Das Wintermärchen wird wahr / 28000 Menschen empfangen den Champion vor dem Kölner Rathaus

So sehen Sieger aus. Die DHB-Auswahl feiert den Titel. (Bild: Heimken)

Das Wintermärchen ist wahr geworden. Mit 29:24 (17:13) setzte sich Deutschland im Finale der XX. Weltmeisterschaft gegen Polen durch. Die komplett ausverkaufte Kölnarena wurde nach dem Schlusspfiff in einen großen Partysaal verwandet.


 

Die letzten Sekunden zählten die Zuschauer in der Halle laut herunter, als die Schlusssirene ertönte, brach der Jubel komplett aus. Nach 1938 und 1978 gewann eine deutsche Mannschaft zum dritten Mal die Weltmeisterschaft.

Deutschland hat die gigantischteste Handball-Party aller Zeiten erlebt: 28000 Menschen empfingen am Kölner Rathaus den neuen Weltmeister. Gegen 21.30 Uhr erreichten Bundestrainer Heiner Brand und seine Helden die Partyzone erreichen. Der 29:24 (17:13)-Erfolg gegen Polen im Finale der XX. Männer-Weltmeisterschaft ist bereits ein herausragender Bestandteil der deutschen Sportgeschichte. „Für die gesamte Mannschaft ist das ein Traum,den ich vor drei Wochen nicht für möglich gehalten hätte“, sagte Brand. Als der Weltmeister gegen Mitternacht in Wiehl eintraf, warteten ebenfalls 5000 Menschen, um dem Team einen sensationellen Empfang zu bereiten.

In der Kölnarena krönte der 54-jährige Gummersbacher sein Lebenswerk: Als erster Handballer gewann er sowohl als Spieler als auch als Trainer die Weltmeisterschaft – 1978 war er als junger Mann einer der zentralen Spieler des erfolgreichen Teams. Als Hommage an ihren Trainer klebten sich die Spieler auf dem Weg zur Siegerehrung riesige Schnurrbärte an. Um 18.31 Uhr überreichten IHF-Präsident Dr. Hassan Moustafa und der deutsche Bundespräsident Horst Köhler den Weltpokal an Kapitän Markus Baur.

„Wir haben bei weitem übertroffen, was wir uns mit dieser WM gewünscht haben“, sagte Horst Bredemeier, DHB-Vizepräsident und Mitglied des WM-Organisationskomitees. Rückkehrer Christian Schwarzer und die anderen Spieler zelebrierten nicht nur den dritten WM-Titel in der DHB-Geschichte, sie qualifizierten sich auch für die olympischen Spiele 2008 in Peking sowie die nächste Weltmeisterschaft 2009 in Kroatien. Die Teilnahme an der EM 2008 in Norwegen haben Brands Männer längst sicher.

Den Grundstein zum Sieg legte die DHB-Auswahl in der ersten Halbzeit. Zur Pause führten die Deutschen mit 17:13, doch in der zweiten Hälfte kamen die Polen Treffer um Treffer heran. Eine Viertelstunde vor dem Spielende verkürzte das Team von Trainer Bogdan Wenta den Rückstand auf ein Tor. Ein starker Torhüter Yogi Bitter, der für den verletzten Hennig Fritz in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde, und die im Angriff starken Pascal Hens und Torsten Jansen machten den deutschen Erfolg perfekt.

tok

 
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